Hund oder Gams? Der wohl beste Hiking-Buddy.
Die Vorgeschichte…
Die Berge hatten schon immer eine magische Anziehungskraft für mich. Sie waren auch der Grund, warum ich mich für Salzburg entschied, um dort mein Studium zu absolvieren. Damals war diese Bergbegeisterung fast nur auf den Winter begrenzt. Als Snowboardlehrerin verbrachte ich Saison um Saison auf dem Board. Doch um 2014/2015 änderte sich dies. Zum einen verlor Piste und Lift fahren zunehmend an Reiz und das Tourengehen gewann immer mehr an Magie (siehe auch den Bericht zu risk´n´fun). Zum anderen hatte ich auch das Wandern im Sommer endlich wieder für mich entdeckt.
Ich war nie ein Hundetyp, hatte immer nur Katzen. Doch beim Wandern – und auch beim Laufen – viel mir dann zum ersten Mal auf, wie cool Hunde eigentlich sind und der Wunsch wuchs, auch solch einen treuen Begleiter an meiner Seite zu wissen.
Die Entscheidung, die mein Leben veränderte…
2016 war es, als ich diesem Wunsch nachgab und mich um einen Hund umschaute. Für mich war stets klar, dass ich entweder einen Hund aus dem Tierheim wollte oder aus dem Tierschutz. Es wurde schlußendlich ein Welpe aus dem Tierschutz: Oscar aus Griechenland. Als ich ihn das erste Mal am 31.8.16 im Internet gesehen habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Ein paar Liebesbriefe später konnte ich auch sein Herz erobern und am 28.9.2016 hat er für mich die Insel verlassen und ist zu mir gezogen.
Vom Schoßhund zur Berggams…
Bereits an unserem dritten gemeinsamen Tag waren wir oben am Untersberg, Oscar´s erster Berg. Damals sind wir natürlich noch mit der Gondel rauf und Oscar wollte nur immer getragen werden. Und auch überhaupt die ersten Monate, Oscar wollte einfach nicht weiter als circa 50 Meter gehen. Die Aussichten auf einen Wanderhund waren also nicht sehr berauschend.
Doch der ehemalige Straßenhund Oscar gewann immer mehr an Vertrauen und gewöhnte sich an meinen Lebensstil. Schon im Wandersommer 2017 sind wir einige schöne und auch lange Touren gegangen.
Spätestens seit dem Sommer 2018 ist Oscar gänzlich zum Berghund geworden. Es ist schön seine Vorfreude zu sehen, wenn ich meinen Wanderrucksack packe und mir die Wanderschuhe anziehe.
Im September 2018 und somit fast genau 2 Jahre nach unserem ersten Untersberg-Besuch sind wir zu Fuß zum Gipfel gewandert. Mit insgesamt circa 3.600 Höhenmetern und 17+ Kilometern (die lange Wanderung Marktschellenberg – Toni-Lenz-Hütte – Salzburger Hochthron – über den Sattel runter) sicherlich einer unserer weitesten Hikes.
Ich hätte mir keinen besseren Hund als Oscar wünschen können und bin jeden Tag froh, Oscar in meine Familie aufgenommen zu haben. Seine Entwicklung ist unglaublich. Von einem Hund, der nicht gehen wollte, zu einer wahren Berggams, der die schwierigsten Passagen und Leitern bewältigt. Oscar ist definitiv der beste Hiking-Buddy, den ich mir nur vorstellen kann.
Für alle Wanderfreunde, die noch überlegen: Holt euch einen Hund, rettet diesen bestenfalls und gebt ihm das Leben, das er oder sie verdient. Ein Hund gibt euch 1.000 Mal mehr zurück!!
